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Gegen Ende des Jahres 1916 entsteht rings um den Athos ein wahrer Hexenkessel militärischer Aktivitäten. Russen, Franzosen und Engländer besetzten 1917 daraufhin den Athos. Die bevorstehende Oktoberrevolution in Russland zwingt die Truppen wieder zum Abzug und 1918 ergießt sich daraufhin ein Flüchtlingsstrom über den Athos. Der 1. Weltkrieg hinterließ gewaltige, sichtbare Spuren in der Mönchsrepublik und durch die russische Revolution ist der Zuzug slawischer Mönche unterbunden. Die kleinasiatische Katastrophe von 1922, die mit dem triumphalen Einzug Kemal Paschas – Atatürks in Smyrna endet, setzt wiederum eine wahre Völkerbewegung Richtung Griechenland in Gang. Zwei Millionen Griechen müssen ihre angestammte Heimat verlassen und überschwemmen auch den Athos. Kemal Pascha – Atatürk stammt übrigens aus Thessaloniki. 1923 enteignet de facto die griechische Regierung allen Besitz des Athos außerhalb der eigentlichen Klosterregion. Die Folgen sind schwerwiegend, ist doch damit die wirtschaftliche Existenz des Athos und damit seine Lebensfähigkeit mehr als in Frage gestellt. Die Wirren, die der zweite Weltkrieg auch auf dem Athos aufhorchen lässt, sind beunruhigend. Italien unter Mussolini versucht einen Einmarsch in Griechenland, die Bulgaren, die immer noch Makedonien ihrem Reich zuschlagen möchten und die Deutschen, die 1941 den Athos besetzen.

Textfeld: In der Zeit des aufkommenden Nationalismus im 19. Jahrhundert wirkten sich vor allem die Spannungen zwischen Russland und den Osmanen negativ auf den Berg Athos aus. Es kam verschiedentlich zu Strafaktionen gegen die Klöster. Auch im 20. Jahrhundert kam es zu Turbulenzen wegen der verschiedenen Nationalitäten: viele russische Mönche waren eingewandert.Die russische Botschaft versuchte sich politisch einzumischen. Auch Rumänien wollte einen Klosterstaat gründen. 1912 erfolgte die Herauslösung von Athos aus dem osmanischen Reich. 1926 wurde die Verfassung von Athos vom griechischen Staat abgesegnet. 
Textfeld: Die nachfolgenden Jahre des zweiten Weltkrieges und des griechischen Bürgerkrieges bedeuteten für die Klosterrepublik eine delikate Phase: die Nazis versuchten Kulturschätze abzutransportieren. Aufständische wollten die Klosterordnung stürzen. Mit der Errichtung des Eisernen Vorhangs wurden die Geldzuflüsse, Stiftungen aus dem Osten abgeschnitten. Im Laufe der 1970er Jahre setzte eine Wiederbelebung des Klosterlebens ein, auch dank der reichlich fließenden EG-Mitteln. Die Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen: und die christliche Askese und Ethik soll auch im neuen Umfeld gelebt werden.

Der Kelliote Johannes Komvologas vom Kloster Grigoriou sammelt daraufhin eine Schar beherzter Mönche um sich und gemeinsam mit dem griechischen Polizeichef trieben sie die Bulgaren, die bereits in Karyes saßen, zurück nach Zougraphou. Damit entschied sich das Schicksal des Athos zugunsten Griechenlands. Die wirkliche, sichtbare Inbesitznahme des Athos durch Griechenland symbolisiert die Reise König Konstantins im August 1913.